Lichtverschmutzung

Das Übermaß an nächtlicher Beleuchtung führt zum Phänomen des sogenannten „Lichtsmogs“ bzw. der „Lichtverschmutzung“. Licht in falscher Intensität und Ausrichtung blockiert nicht nur die freie Sicht auf die Wunder des nächtlichen Sternenhimmels, sondern kann auch Pflanzen, Tiere (insbesondere Zugvögel und nachtaktive Amphibien und Insekten) sowie nicht zuletzt auch den Menschen gesundheitlich schwer schädigen. Obwohl sich ein gewisser Grad an Lichtsmog überall dort, wo beleuchtet werden soll – und muss – nicht vollständig vermeiden lässt, kann das Problem mit Hilfe von intelligenter und am Ziel der besseren ökologischen Verträglichkeit ausgerichteter Beleuchtungsplanung dennoch ganz erheblich gemindert werden. Dazu gehört auch, auf manche Beleuchtungsarten möglichst vollständig zu verzichten – so etwa auf sogenannte Bodenleuchten.

Dem Ziel der Reduzierung von Lichtsmog hat sich auch die HarzOptics GmbH verschrieben. Sofern unsere Auftraggeber dies mittragen, bemühen wir uns bei der Planung von Außenbeleuchtung stets prioritär um die Minimierung des ökologischen Fußabdrucks – und zwar sowohl im Hinblick auf die Lichtverschmutzung als auch auf den Energieverbrauch. Dabei orientieren wir uns (unter anderem) an den nachfolgend aufgeführten einfachen Grundsätzen:

Nur dort beleuchten, wo es auch objektiv notwendig ist: Sowohl bei der Planung neuer Beleuchtungsanlagen als auch bei der Überprüfung bestehender Pläne sollte stets zuerst die Frage beantwortet werden, ob eine Beleuchtung auch tatsächlich erforderlich ist. Bis auf Ausnahmen (z. B. bei touristischen Gründen) sollte auf jede Form der überflüssigen Beleuchtung verzichtet werden.

Lampenabschirmung beachten: Die Abgabe von Licht direkt in den Himmel ist reine Energieverschwendung, da Straßenbeleuchtung schließlich Gehwege und Fahrbahnen ausleuchten soll. Gerade nach oben sowie in die Horizontale abgestrahltes Licht trägt zudem ganz besonders stark zur ökologischen Lichtverschmutzung bei. Es gibt daher mehr als nur einen Grund, um bei der Anschaffung neuer Straßenlampen auf deren Abschirmung – bzw. bei LED-Straßenlampen auf die Fokussierbarkeit des Lichts – zu achten. Auf unökonomische und unökologische Designs wie etwa die teilweise noch verwendeten „Kugellampen“ muss heute niemand mehr zurückgreifen.

Zeitabhängige Beleuchtung prüfen: In weniger stark frequentierten Straßen gibt es meist keinen Grund dafür, während der gesamten Nachtstunden ein gleichbleibend hohes Beleuchtungsniveau aufrechtzuerhalten. In einigen Kommunen ist man daher dazu übergegangen, die Beleuchtung beispielsweise in der Zeit zwischen zwei und fünf Uhr partiell zu deaktivieren oder zu dimmen. Eine besonders effiziente Dimmung gestatten hierbei LED-Straßenlampen, die oft nicht nur stufenlos dimmbar sind, sondern die sich vor allem durch hohe Dimm-Energiespareffekte auszeichnen. Grundsätzlich sind Maßnahmen wie die zeitabhängige Deaktivierung oder Dimmung von Straßenlampen überall dort zu begrüßen, wo sie gefahrlos angewandt werden können.

Keine Beleuchtung in Wohnungsfenster: Ein Übermaß an nächtlicher Kunstbeleuchtung wirkt sich nicht nur auf die natürliche Umwelt, sondern auch auf die menschliche Gesundheit negativ aus. Um wenigstens auszuschließen, dass Straßenlampen durch die direkte Einstrahlung in Fenster von Wohngebäuden den Anwohner*innen den Schlaf rauben und ihnen langfristig (aufgrund der Auswirkungen auf die Melatonin-Produktion des Körpers) auch noch gesundheitlich schaden, sollten man stets auf die Wahl geeigneter Standorte bzw. auf die korrekte Abschirmung der eingesetzten Lampen achten.

Nachtspaziergänge fest einplanen: Bereits ein einfacher nächtlicher Spaziergang kann viele großartige Impulse zur Optimierung der Beleuchtungssituation liefern. Vielleicht findet sich ein Parkplatz, auf dem in der Nacht lediglich eine Handvoll Fahrzeuge steht und der trotzdem voll ausgeleuchtet wird. Oder eine menschenleere Seitengasse ohne Kraftverkehr, in der problemlos jede zweite Lampe deaktiviert werden könnte. Ein nächtlicher Gang mit offenen Augen durch Stadt oder Kommune ist daher Ausgangspunkt jedes unserer Beratungsprojekte.